Gemeinsame Projekte – Windwärts Energie GmbH
Einer für alle und alle für einen! Bernd Jojade spricht es so zwar nicht aus, aber trotzdem kann man den Eindruck gewinnen, dass der Zusammenhalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Windwärts etwas von den drei Musketieren hat. „Wir sind ein Unternehmen wie jedes andere. Aber durch die Projekte stehen wir eng in Kontakt miteinander. Als Einzelkämpfer kann man hier nicht viel bewegen“, sagt der Personalleiter des niedersächsischen Windenergieunternehmens.
Landschaftsplanerinnen, Betriebswirte, Technikerinnen – bei Windwärts arbeiten Menschen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund. Ein Großteil davon ist in Projekten tätig: Die Mitarbeiter dort planen Windkraftanlagen, kümmern sich um ihre Finanzierung, leiten den Bau und sorgen – wenn die Anlage steht – dafür, dass sie rund läuft.
Eine der Mitarbeiterinnen in der Planung ist Anne Mommer. Sie ist schon fünf Jahre mit dabei und hat somit schon einiges an Erfahrung in ihrem Beruf sammeln können. Mit ihren 33 Jahren gehört sie zu den jüngeren Kollegen im Unternehmen. Das Durchschnittsalter liegt bei knapp 40. „Ich habe ein nettes Team. Man macht auch einmal nach Feierabend etwas miteinander“, erzählt die studierte Geographin.
Während ihrer Arbeitszeit gibt sie unter anderem Gutachten in Auftrag, um den Ertrag abschätzen zu können. Außerdem spricht sie mit Grundstücksbesitzern und Behörden und schaut sich nach Ausgleichsflächen um. Denn wenn ein Windpark errichtet wird, ist das ein Eingriff in die Natur, der kompensiert werden muss. Zudem plant sie auch, wie die Schwertransporte mit den Teilen der Windräder an ihren Bestimmungsort gelangen können. Ihr persönliches Highlight: Die Genehmigung für die Windparks in den Händen zu halten. Manchmal klappt es allerdings auch nicht mit der Erlaubnis. Dann hat sie mehr oder weniger umsonst gearbeitet. Auch das gehört zu ihrem Job.
„Ich habe schon eine verantwortungsvolle Aufgabe. Man kann viel mitgestalten. Das gefällt mir. Es ist auch sehr abwechslungsreich. Jedes Projekt ist anders.“ Wichtig für ihren Beruf ist es daher, den Überblick zu behalten und flexibel zu sein. „Manchmal sieht man vor der kleinteiligen Arbeit das große Ganze nicht. Ich rufe mir immer wieder in Erinnerung, dass ich zur Energiewende beitrage. Das finde ich schön.“
Job mit Sinn
Ganz ähnlich klingt es bei Steffen Kremmin: „Ich wollte etwas machen, wo man etwas hinterlässt und eben nicht nur die eigene Existenz sichert, sondern über seine Lebenszeit hinaus wirkt.“ Der 30-Jährige arbeitet bei Windwärts in der kaufmännischen Betriebsführung. „Wobei der Titel nicht die Attraktivität des Jobs widerspiegelt“, fügt er hinzu. Der studierte Betriebswirt ist Ansprechpartner für die so genannten Kommanditisten. Das sind Privatpersonen, die ihr Geld in Windparks angelegt haben. Zu den Aufgaben von Steffen Kremmin gehört es, Verträge mit Wartungsfirmen und Versicherungen für die Windräder auszuhandeln und die Einhaltung zu überwachen, die Steuererklärung zu machen, Rechnungen zu bezahlen und die finanziellen Erträge zu berechnen. Ein Großteil seiner Arbeit fällt unter den Begriff „Liquiditätsplanung“. Hierbei schaut er, wie viel Geld an die Kommanditisten als Eigentümer derWindenergieanlagen ausgezahlt werden kann, sodass die Gesellschaft noch genügend Geld zum Arbeiten hat. Bei all seinen Aufgaben arbeitet er eng mit den jeweiligen technischen Betriebsführern zusammen.
Windwärts ist Steffen Kremmins erster Arbeitgeber nach dem Studium. Er hat schnell hineingefunden in seine Tätigkeiten und ins Unternehmen, erzählt er. Windwärts stellt neuen Beschäftigten die einzelnen Abteilungen im Unternehmen am Anfang vor. Ansonsten gibt es regelmäßig Vorträge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über aktuelle Themen wie Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz. Steffen Kremmin darf selbst Weiterbildungen vorschlagen, die er machen möchte. Bald wird er ein paar Tage in die Projektfinanzierung von Windwärts hineinschnuppern. Das hat er sich gewünscht.
An Windwärts als Arbeitgeber schätzt Steffen Kremmin, dass er sich mit seinen Ideen für Optimierungen einbringen kann. Die Arbeitsatmosphäre ist locker, man ist per Du. Außerdem mag er die flexiblen Arbeitszeiten und seinen kurzen Weg zur Arbeit, den er mit dem Fahrrad zurücklegt.
Berufseinsteiger mit neuen Ideen
Windwärts sitzt in einem modernen Gebäude im Hannoveraner Stadtteil Linden, der vor allem bei jungen Leuten beliebt ist. Um die Resultate der Arbeit von den Beschäftigten zu sehen, muss man ein paar Kilometer weiter hinaus aufs Land fahren. Viele der Windkraftanlagen von Windwärts stehen in Norddeutschland. Das Unternehmen übernimmt auch die Betriebsführung für einige große Photovoltaikanlagen. Allerdings hat sich Windwärtsnach der Insolvenz zum größten Teil aus dem Solargeschäft zurückgezogen.
Nachdem Windwärts 2014 zahlungsunfähig wurde, verließen viele Mitarbeiter von sich aus das Unternehmen, berichtet Personalleiter Bernd Jojade. Heute sind knapp 80 Frauen und Männer bei Windwärts beschäftigt. Das Unternehmen wurde vom Mannheimer Energiekonzern MVV Energie AG übernommen. Bernd Jojade sieht Windwärts mittlerweile wieder in guten Fahrwassern. Es wurde damit begonnen, wieder einige neue Leute einzustellen.
„Wir sind sehr offen für junge Leute, die neue Aspekte aus ihrem Studium mitbringen“, sagt der Personalleiter. In vorangegangenen Jahren gab es Ausbildungsplätze für Bürokaufleute. Die sind laut Jojade auch wieder geplant. „Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Kapital, von ihrer Motivation lebt das Unternehmen.“
Fotoquelle: Windwärts Energie GmbH, Fotograf: Mark Mühlhaus/attenzione
Infos zur Windwärts Energie GmbH
Hanomaghof 1
30449 Hannover
www.windwaerts.de
Gegründet: 1994
Mitarbeitende: 80
Dienstleistung: Projektentwicklung, Realisierung, Finanzierung und Betriebsführung von Windkraftanlagen
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