Der „ISE-Spirit“ – Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

In die Gebäude des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE sind Solaranlagen integriert. Im Innenhof zeigt eine Sonnenuhr die aktuelle Stunde an. Man merkt schnell: Beim ISE dreht sich alles um die Sonne. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen, wie sie noch besser als Energiequelle genutzt werden kann. Gemeinsam teilen die Mitarbeitenden den „ISE-Spirit“. Eine Suche nach diesem „mysteriösen Geist“.

Lithium-Ionen-Zellen. Foto: ISE
Klimakammer Brennstoffzelle
Hot Spot Dauertest. Foto: ISE
Farbstoffsolarzelle Befüllungsvorgang
Konzentratorsolarzellen
Perfomanz. Foto: ISE

 

Der ISE-Spirit – Unterstützung und Miteinander

Bei seinen Mails schickt Dr. Michael Rauer gerne „Sonnige Grüße“ mit. Der 31-jährige Physiker untersucht beim ISE, wie Solarzellen aus Silizium hergestellt werden sollten, um mehr Leistung zu bringen oder noch günstiger zu werden. Das erfordert ständiges Abwägen von Nutzen und Kosten. „Forschung an Solarenergie ist sehr sinnvoll. Die Probleme der Energieversorgung werden nicht weniger. Irgendwann muss die Welt wachgerüttelt werden, dass es so nicht weiter geht.“

Michael Rauer hat, wie er sagt, die „klassische“ ISE-Karriere durchlaufen. Angefangen hat er beim ISE als studentischer Mitarbeiter. Auf seine Diplomarbeit folgte die Promotion – ebenfalls beim ISE. Seit November 2014 ist er nun wissenschaftlicher Mitarbeiter. Vor allem während seiner Doktorarbeit ist er oft im weißen Kittel und Schutzbrille über die langen Flure gelaufen. Durch die kleinen Fenster in den Labor-Türen kann man den Mitarbeitenden beim Forschen zuschauen. Viele der Mitarbeitenden am ISE haben einen Doktortitel oder schreiben gerade ihre Doktorarbeit. Sie beschäftigen sich, wie Michael Rauer, mit dem Material von Solarzellen, aber auch mit Oberflächen und Strukturen.

Warum hat Michael Rauer nie daran gedacht, den Arbeitgeber zu wechseln? „Wegen des ISE-Spirits“. Für ihn ist der ISE-Spirit, stets Unterstützung bei neuen Forschungsideen zu bekommen. Auch das lockere Miteinander mit Kolleginnen und Kollegen schätzt er sehr. Beispielsweise geht man mittags gemeinsam in die Kantine.

Ausbildungen beim ISE

Für Niclas Michehl ist der ISE-Spirit ebenfalls einer der Gründe, warum er bei Fraunhofer arbeitet. Jeder duzt hier jeden. Selbst zu seinem Ausbilder sagt der 18-Jährige Azubi „Du“. Als angehender Mechatroniker ist er bei Fraunhofer für die Geräte verantwortlich, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre Versuche brauchen. „Beispielsweise bauen wir Maschinen so um, dass das gewünschte Material für die Solarzellen sehr stark erhitzt wird. So setzen sich diese Dämpfe dann auf den sich oben drüber drehenden Wafern ab.“ Auch das Reparieren der Anlagen gehört zu seinen Aufgaben.

Gut findet Niclas Michehl, dass er bei Fraunhofer Gleitzeit hat. Das heißt, er kann früh morgens auch einmal etwas später kommen, ohne dass jemand etwas sagt. Dafür arbeitet er abends dann länger. Einzig dass es wenige andere Azubis beim ISE gibt, findet er etwas schade. In sechs Berufen bildet das ISE aus: Unter anderem tragen angehende Chemielaboranten und -laborantinnen dazu bei, dass nach effektiveren chemischen Bestandteilen geforscht werden kann. Auch Azubis, die Elektronik lernen, helfen mit, dass alle benötigten Systeme funktionieren

Thomas Arnsberg würde gerne noch mehr Azubis beim ISE sehen. „Wir sind offen für die Einführung neuer Ausbildungen. Wenn interessierte Schulabgänger zu uns kommen, können wir schauen, was sich machen lässt.“ Beim Erzählen über Fraunhofer als Arbeitgeber fällt wieder der „ISE-Spirit“. Es ist ein junger „Geist“, viele der Mitarbeitenden sind unter 30. „Die Motivation, die Energiewende voranzubringen, ist bei uns überall zu spüren.“ Seit mehr als 30 Jahren treibt das ISE die Solarforschung nun schon voran und gehört damit zu einem der Pioniere auf dem Feld.

Unterstützung und Auslandserfahrungen für den Forscher-Nachwuchs

Das Fraunhofer ISE hat von Beginn an neben der Photovoltaik und der Solarthermie auch die System- und Speicherfragen sowie energieeffiziente Gebäude betrachtet. Stand zunächst die Photovoltaik im Mittelpunkt, so haben heute die Geschäftsfelder Energiespeicherung und Energiesystemtechnik sowie Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie und emissionsfreie Mobilität eine stark wachsende Bedeutung. Geforscht wird nicht nur in Deutschland: Das ISE hat Forschungszentren in den USA oder Chile und international zahlreiche Kooperationen. „Für die jungen Leute ist es natürlich attraktiv, wenn sie auch einmal für eine Zeit im Ausland arbeiten können“, sagt Thomas Arnsberg. Außerdem hätten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bei Fraunhofer die Chance, schnell Verantwortung zu übernehmen.

Gutes Beispiel hierfür ist Alma Spribille. Die 31-jährige Wirtschaftsingenieurin leitet eigene Projekte. Unter anderem koordiniert sie die Absprachen mit Forschungspartnern aus der Industrie. Darüber hinaus behält sie den Überblick über das Budget. Als Frau unter mehrheitlich männlichen Führungskräften sei es nicht immer einfach, sagt sie. Doch durch Weiterbildungen hat sie gelernt, wie man in einer Führungsposition richtig kommuniziert. Mitreden und die Interessen der Mitarbeitenden vertreten tut Alma Spribille als Betriebsrätin: „Wir sind mit der Geschäftsführung zwar nicht immer einer Meinung, aber das Schöne ist: Wir können mit ihr über alles sprechen.“

Fragt man Alma Spribille nach dem ISE-Spirit, lacht sie. „Wer hier arbeitet, tut das nicht wegen des Geldes, sondern weil er ein höheres Ziel verfolgt.“ Das Ziel „Energiewende“ macht aus den Angestellten eine Gemeinschaft. Abends sitzen sie ab und zu noch beim Grillplatz des Instituts zusammen. Oder sie spielen eine Runde Beachvolleyball auf dem Feld, das von Wissenschaftlern gesponsert wurde. Bezahlt wurde es mit dem Preisgeld, das sie für erfolgreiche Forschung gewonnen haben.

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Infos zu Fraunhofer ISE

Heidenhofstr. 2
79110 Freiburg
www.ise.fraunhofer.de

Gegründet: 1981
Mitarbeitende: ca. 1200
Ziel: Forschung und Entwicklung für eine nachhaltige, wirtschaftliche, sichere und sozial gerechte Energieversorgung.

Ausbildung bei Fraunhofer ISE

Ausbildung zum/zur Chemielaborant/in
Ausbildung zum/zur Personaldienstleistungskauffrau /-mann
Ausbildung zum/zur Mechatroniker/in
Ausbildung zum/zur Elektroniker/in in der Fachrichtung Geräte und Systeme
Ausbildung zum/zur Fachinformatiker/in für Systemintegration
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