Der Generationenbetrieb – Josef Küpper Söhne GmbH

Wer bei schmuddelig, nass-kaltem Wetter das Gebäude der Haustechnik-Firma Josef Küpper Söhne GmbH in Bonn betritt, dem wird schnell wohlig-warm. Ein schlechtes Gewissen braucht niemand dabei zu haben, denn geheizt wird hier mit Erdwärme und durch nachhaltige Kraft-Wärme-Kopplung. Doch für die Energiewende wird bei Küpper entscheidend mehr getan: Jeden Tag arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran, dass Heizungen effizienter laufen und weniger Energie beim Lüften von Räumen verbraucht wird.

Alessandro Massa bei der Reparatur | Foto: Energiewende schaffen, Jasmin Welker
Alessandro Massa bei der Kontrolle | Foto: Jasmin Welker, Energiewende schaffen
Anastasia Wermers hat im Büro alles im Griff. | Foto: Jasmin Welker, Energiewende schaffen
Juniorchef Mathias Küpper | Foto: Jasmin Welker, Energiewende schaffen
Kostenanzeige für Erneuerbare Energien | Foto: Jasmin Welker, Energiewende schaffen
Im Lager | Foto: Jasmin Welker, Energiewende schaffen

Gerade erst ist Alessandro Massa vom letzten Kunden gekommen. Er ist groß, hat breite Schultern und Hände, die anpacken können. Meist ist der 25-Jährige den ganzen Tag in Bonn und Umgebung unterwegs: Er tauscht Kessel aus, repariert Umwälzpumpen und verlegt Rohre. Seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker Heizung-, Sanitär- und Klimatechnik bei Küpper hat er erst vor kurzem abgeschlossen. Nun hat er sich spezialisiert auf Heizungen und ist damit ein echter Macher der Energiewende.

Sehr viel Energie im Haus verbrauchen die Heizungspumpen. Alte Pumpen sind richtige Stromfresser. Tauscht Alessandro Massa sie gegen neue und effizientere aus, trägt er dazu bei, eine Menge Energie zu sparen. Solche haustechnischen Überholungen machen einen Großteil der Arbeit der Mechaniker bei Josef Küpper Söhne aus. Den zweiten Hauptteil nimmt der Bereich Service und Wartung ein. Auch wenn Heiligabend die Heizung bei Oma ausfällt, kommen die Mechaniker von Küpper. „Am meisten Spaß an meiner Arbeit macht mir, wenn ich die strahlenden Gesichter sehe, nachdem wir die Heizung repariert haben“, sagt Alessandro Massa.

Frauen besonders gesucht

Anlagenmechaniker müssen nicht nur handwerklich geschickt sein, sondern auch bei den Kunden und Kundinnen die richtigen Worte finden, weiß Juniorchef Mathias Küpper. Sie müssen beispielsweise auch Rentnern und Hausfrauen erklären können, wie viel Energie eine neue Heizung einsparen würde. „Gerade das können Frauen besonders gut. Ich finde es schade, dass wir aktuell keine Anlagenmechanikerin bei uns im Team haben.“

Viele der Anlagenmechaniker bei Küpper haben im Betrieb gelernt. Das Wissen wird von Jahrgang zu Jahrgang weitergegeben. Alessandro Massa, der erst vor kurzem seine Ausbildung abgeschlossen hat, hilft den neuen Lehrlingen jetzt schon in der firmeneigenen Lehrwerkstatt zu schrauben, Rohre zu legen und zu feilen. „Es ist schön, ich bin einfach näher an ihnen dran und weiß, welche Fragen sie haben, da meine Ausbildung ja noch nicht so lange her ist.“ Normalerweise wird jeder Azubi von einem Meister oder Gesellen betreut. Sie fahren gemeinsam zu den Kund/innen in Privathaushalten und Geschäftsgebäuden. Wenn man den ganzen Tag zusammen unterwegs ist, muss man mit den Kollegen schon klar kommen, erzählt Alessandro Massa. Aber bisher versteht er sich mit allen. Die Atmosphäre ist gut bei Josef Küpper Söhne.

Chancen für Hauptschüler/innen

Jedes Jahr stellt das Haustechnikunternehmen sechs Azubis ein. „Mir kommt es dabei nicht so sehr auf die Noten an. Ich lade die Bewerberinnen und Bewerber gerne ein und schaue, warum sie den Beruf lernen wollen“, berichtet Juniorchef Mathias Küpper. So haben bei Küpper – wie bei vielen anderen Handwerksbetrieben – auch Hauptschüler/innen eine Chance. Normalerweise übernimmt das Unternehmen alle Azubis nach der Ausbildung.
„Unsere Mitarbeiter erhalten attraktive Lohnzusatzleistungen. Ich denke, das macht uns zu einem interessanten Arbeitgeber“, sagt Mathias Küpper. Viel Wert legt der Juniorchef auch darauf, dass seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Chance bekommen, Weiterbildungen zu besuchen. Vor allem in der Technik tut sich viel. Neue Möglichkeiten werden entdeckt, Energie zu sparen. Regelmäßig nehmen die Techniker daher an Schulungen teil.
Neben technischen Fachkräften arbeiten bei Josef Küpper Söhne auch Angestellte im Verkauf, in der Verwaltung und der Anlagenplanung. Mit seinen circa 90 Beschäftigten zählt das Unternehmen eher zu den größeren Gebäudetechnikbetrieben. Insgesamt drei Standorte hat Küpper in Bonn.

Familiäre Arbeitsatmosphäre

Den Arbeitsalltag an den drei Standorten hat auch Anastasia Wermers während ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau bereits kennengelernt. Momentan arbeitet die 22-Jährige in der Buchhaltung und schreibt dort unter anderem Rechnungen. Bei ihr rufen aber auch Kund/innen an, wenn sie Fragen haben. „Ein bisschen mit Technik muss ich mich daher auch auskennen.“ Zu Küpper sei sie gekommen, da der Betrieb für sie gut zu erreichen ist – Haustechnikunternehmen gibt es eigentlich in jeder Stadt. An ihrem Arbeitsplatz schätzt sie vor allem die familiäre Atmosphäre – und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn ihre Mutter arbeitet mittlerweile auch bei Küpper.

Aber auch so ist Josef Küpper Söhne ein Familienbetrieb durch und durch. 1919 ist das Unternehmen gegründet worden, mittlerweile arbeitet mit Mathias Küpper und seiner Schwester die vierte Generation im Unternehmen. Das Dienstleistungsangebot ist dabei während der Jahre stetig gewachsen: Neben Heizungen bietet Küpper auch Sanitärinstallationen, Kaminöfen und solarthermische Anlagen an, mit denen man beispielsweise durch Sonnenergie Wasser zum Duschen aufwärmen kann. Eine kleinere Rolle spielen Holzpellets, mit denen man Gebäude heizen und dabei CO2 einsparen kann. Mittlerweile bietet Küpper nur noch Wartung und Reparatur für Photovoltaikanlagen an. Da die staatlichen Förderungen für Photovoltaikanlagen nicht mehr so hoch sind, wurde der Bereich bei Küpper stark verkleinert. Neue Anlagen installiert der Betrieb nicht mehr.

Den persönlichen Beitrag zur Energiewende will das Unternehmen allerdings nicht zurückschrauben. Vor dem Gebäude des Unternehmens steht eine Anzeige, ähnlich der bei Tankstellen. Sie zeigt „Preise“ für regenerative Energiequellen. Die meisten davon nutzt das Unternehmen selbst. Sonne kostet 0,00 Euro. Sie schickt eben keine Rechnung.

Alle Fotos: Jasmin Welker, Energiewende schaffen

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Infos zur Josef Küpper Söhne GmbH

Godesberger Straße 55
53175 Bonn

www.kuepper-bonn.de

Gegründet: 1919
Mitarbeitende: ca. 90
Produkte: Heizungen, Kamine & Öfen, Sanitär, Bäder, Holzpellets, Solarthermie

Ausbildung

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Bürokauffrau / Bürokaufmann
Ofen- und Luftheizungsbauer/in

Ausbildungsseite der Josef Küpper Söhne GmbH