Berufserkundungstour in Leipzig: die Energiewende zum Beruf machen
Leipzig, 22.03.17 – Was macht eine Elektronikerin oder ein Biologe? Nicht mehr das, was sie noch vor einigen Jahren gemacht haben. Durch die Erneuerbaren Energien sind viele neue Aufgaben dazugekommen: zum Beispiel Elektroauto-Ladestationen installieren oder Biogasanlagen optimieren. Das erfuhren 25 Zehntklässler des Gymnasiums Schkeuditz gestern bei einer Berufserkundungstour der Initiative „Energiewende schaffen“. Bei drei Unternehmen und Einrichtungen in Leipzig und Umgebung schnupperten sie einen Tag lang in Berufe der Energiewende hinein.
„Die Berufe der Energiewende sind so neu, dass viele Jugendliche sie gar nicht auf dem Schirm haben“, sagt Krischan Ostenrath, Leiter der Berufsorientierungsinitiative „Energiewende schaffen“ des Wissenschaftsladen (WILA) Bonn e.V.. Erklärtes Ziel des von Deutscher Bundesstiftung Umwelt und Robert Bosch Stiftung geförderten Projekts ist es daher, Schülerinnen und Schülern über Berufe der Energiewende zu informieren. Das macht die Initiative unter anderem auf ihrer Webseite www.energiewende-schaffen.de, aber auch bei Berufsorientierungstouren in ausgewählten Städten. Ostenrath: „Leipzig hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Zentrum der Energiewirtschaft entwickelt. Es gibt hier etliche Unternehmen und Einrichtungen, bei denen junge Menschen mit an der Energiewende arbeiten können. Nur wenn sich mehr Jugendliche für solche grünen und nachhaltigen Berufe entscheiden, kann die Energiewende geschafft werden. Anderenfalls droht sie am Fachkräftemangel zu scheitern.“
Verschiedene Wege zum Energiewende-Beruf
Um die Energiewende zu schaffen, braucht es gleichermaßen Akademiker/innen wie ausgebildete Fachkräfte. So könnte man die erste Station der Berufserkundungstour zusammenfassen. Bei den Leipziger Stadtwerken hatten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich mit Azubis und dualen Studierenden über deren Arbeit und Ausbildung zu unterhalten. Außerdem stand die Besichtigung der energieeffizienten Gas- und Dampfturbinenanlage und der E-Ladestationen auf dem Programm.
Die Energiewende nicht nur gesehen, sondern auch gerochen haben die Jugendlichen beim Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ). Dort wurde ihnen unter anderem die Funktionsweise der Forschungs-Biogasanlage auf dem Campus des DBFZ erklärt. Außerdem schauten die Schüler/innen den Wissenschaftler/innen in ihren Laboren und Prüfständen über die Schulter. So erfuhren sie auch: Beim DBFZ arbeiten neben Biologen, Geologen und Umweltwissenschaftlern, unter anderem auch Maschinenbauer und IT-Fachkräfte, die intelligente Bereitstellungstechnologien für Biomasse mitentwickeln.
Jobs mit Effizienz
Aber nicht nur in der Forschung und Energieversorgung gibt es Stellen, auch das Handwerk bietet die Möglichkeit, für die Energiewende mitanzupacken – sogar ziemlich viele. Das Thema Energieeffizienz und damit auch die Energiewende ist für das Berufs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Leipzig ein wichtiges Thema. In der überbetrieblichen Weiterbildungsstätte lernen beispielsweise Anlagenmechaniker/innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ihr berufliches Handwerk. Wenn es um sparsame Heizungen – und damit einem wichtigen Punkt der Energiewende – geht, sind sie die ersten Ansprechpartner. Bei der Besichtigung der Lehrstätten erlebten die Schülerinnen und Schüler die Vielfalt der verschiedenen Ausbildungsberufe: Die angehenden Fachkräfte lernen ganz unterschiedliche Fähigkeiten wie Verdrahten, Drehen oder Schweißen.
Energiewende-Jobs sichtbar machen
Die Vielfalt der Jobs der Energiewende möchte die Berufsorientierungsinitiative auch bei einer Aktionswoche vom 27. bis 31. März zeigen. Unternehmen und Einzelpersonen, die im Bereich der Energiewende tätig sind, sind unter dem Motto „Ärmel hoch – #EnergiewendeSchaffen“ dazu aufgerufen, unter dem #EnergiewendeSchaffen Fotos von sich oder dem ganzen Team mit hochgekrempelten Ärmeln zu posten. Auch wer (noch) nicht in einem Job der Energiewende arbeitet, sondern einfach nur die Energiewende unterstützen will, ist herzlich eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen.
PRESSEKONTAKT
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