Netzplanung
Verbindungen für die Energiewende schaffen – das tun Fachkräfte in der Netzplanung. Wenn neue Windräder oder große Solarparks entstehen, muss der Ökostrom auch diejenigen erreichen, die gerade ihren Computer anschalten oder Fernsehen schauen wollen oder industrielle Produktionsanlagen betreiben. Die Mission in der Netzplanung: Netze schaffen, die Verbindungen zwischen grüner Energiequelle und Kund/in herstellen.
Nur neue Anlagen ans Stromnetz anschließen? Das wäre Netzplanerinnen und -planern viel zu langweilig. Sie kümmern sich auch um so genannte Verteilnetze in den Städten und Dörfern. Die sorgen dafür, dass jedes Haus in einer neuen Wohnanlage grünen Strom erhält. Dafür planen die Fachkräfte auch Transformatorstationen. Sie setzen die Spannung des Stroms so herunter, dass er in die Wohnungen geleitet werden kann. Apropos Strom mit hoher Spannung: Auch für die Planung von Stromautobahnen sind die Netzplaner/innen verantwortlich. So kann der Strom von den großen Windparks in Norddeutschland über Hochspannungsleitungen oder Erdkabel beispielsweise in den Süden sausen, wo er gebraucht wird. In der Netzplanung hat man auch viel mit neuen Technologien zu tun, wie zum Beispiel mit Energiespeichern, die ebenfalls ans Netz müssen.
Know How und Voraussetzungen
Wie in der Anlagen– oder Gebäudeplanung auch muss man für einen Job in der Netzplanung gut organisiert sein. Deadlines müssen eingehalten werden. Jeder Tag, der das Netz zu spät steht, kostet Geld. Außerdem ist Koordinationstalent gefragt, wenn es darum geht, sich mit den Fachkräften abzustimmen, die die Netze dann errichten. Elektrotechnisches Wissen ist natürlich das A und O für dieses Berufsfeld, aber man braucht auch Leute, die von Projektmanagement Ahnung haben. Denn zu jeder Planung gehört es auch, abschätzen zu können, wie viel das neue Netz kostet und ob man beim Bau im zeitlichen Rahmens bleiben kann.
In der Netzplanung arbeitet man mit speziellen Programmen, die das zukünftige Netz schon einmal auf Bildschirm oder Papier entstehen lassen. Leichter in der Netzplanung tun sich daher Leute, die sich räumlich vorstellen können, wie das Ganze nachher einmal aussieht. Denn manchmal ist das, was man tut ganz schön abstrakt. Natürlich kann nicht überall gebaut werden, wo man möchte. Regeln für die Netzplanung stehen in den Gesetzen. Ein bisschen Jura kommt daher auch in dem Job vor. In der Netzplanung gibt es ständig Innovationen. Studium oder Ausbildung abschließen und dann nicht weiter lernen wollen, geht gar nicht.
Sowohl Personen mit einer elektrotechnischen Ausbildung wie mit einem Studium können in der Netzplanung arbeiten. Für sehr spezielle Aufgaben bei der Erstellung von Plänen helfen auch CAD-Fachkräfte Elektrotechnik mit. Je nach Stelle müssen Netzplanerinnen und Netzplaner auch selbst einmal raus aus dem Büro. Sie begutachten Flächen, führen Messungen durch und überlegen sich, wie das Netz aufgebaut sein muss. In Deutschland besitzen ein paar große Unternehmen die meisten Übertragungsstromnetze. Die Verteilnetze, die Dörfer und Städte an den Strom anschließen, sind meistens in regionaler Hand von Stadtwerken. Aber auch einige mittelgroße grüne Energieunternehmen haben eigene Netze und brauchen Fachkräfte in der Planung.